Stellplatz Birkenstrand

Weinsberg

Im Juli 2018 kauften wir uns einen Weinsberg Cara Compact 650 MEG mit Einzelbetten.

Mit dem 130 PS Peugeotmotor kamen wir immer gut zurecht.
Das Fahrzeug war mit seinen 6,79 Metern Länge, 2,20 Metern Breite und knapp 3 Metern Höhe sehr handlich zu fahren. Durch die hohe Sitzposition hatte man einen schönen Überblick nach vorne, die großen Seitenspiegel in Verbindung mit der Rückfahrkamera verschafften einen relativ guten Rundumblick.

Es war unser erstes Wohnmobil und deshalb haben wir in den letzten beiden Jahren Erahrungen sammeln können. Durch Krankheit und Corona kamen wir nur auf 8400 km. Das hat aber gereicht, um einige für uns subjektive Schwachstellen herauszufinden.

Der Hauptpunkt war die Enge im Fahrzeug. Für zwei große und kräftige Menschen mit Hund wird es manchmal eng im Fahrzeug. Insbesondere dann, wenn es ein paar aufeinander folgende Regentage im Herbst gibt und man das Fahrzeug nicht so oft und lange verlässt.

1. Schwachstelle:
Es muss immer einer irgendwo sitzen bzw. ausweichen, damit der andere vorbei kann.

2. Schwachstelle:
Das zu enge Bad. Bücken in der Dusche geht gar nicht. Sitzen auf der Toilette auch nicht so richtig, da bei einer Körpergröße ab ca. 1,80m die Knie an die Tür drücken. Trotz drehbarer Toilettenschüssel.
Außerdem muss man ständig das Waschbecken verschieben, da es ja über dem WC montiert ist. Muss man auf Toilette: Waschbecken links.
Steht das Waschbecken links, also im Bereich der Dusche, kommt man schlecht dran. Außerdem ist das Waschbecken sehr klein. Es wird beim Händewaschen rundherum schnell alles nass.

Durch das Verschieben des Waschbeckens löste sich die Arretierung des Verschiebemechanismus und die Feder unter dem Arretierungshebel verschwand im Nirvana. Das wurde dann auf Garantie wieder behoben.

3. Schwachstelle:
Die magelnde Kopffreiheit über den Heckbetten. Ins Bett rein immer mit eingezogenem Kopf. Nicht selten haben wir uns beim Hinlegen oder beim Aufstehen den Kopf an einem der Oberschränke gestoßen.

Jeder Punkt ist für sich nicht wirklich schlimm, war aber in der Summe manchmal schon nervig.

Dem gegenüber stehen die für diesen Preis relativ gute Verarbeitung (andere, teurere Modelle wirkten da teilweise viel billiger) und die serienmäßigen Extras.

Probleme gab es im Prinzip nur ein größeres und ein paar Kleinigkeiten:

  • Die Schrauben im gesamten Fahrzeug sind mit Holzdekorklebern überdeckt. Die lösen sich dauernd überall ab. Von Weinsberg gab es kostenlos einen Bogen mit hunderten Klebepunkten.
  • Die Waschbeckenarretierung löste sich, wurde auf Garantie vom Händler aber repariert.
  • Der größte Batzen war, dass die seitlichen Begrenzungsleuchten nicht funktionierten.
    Die Peugeotwerkstatt fand das bei der Inspektion heraus, fand den Fehler jedoch nicht.
    Blauäugig begab ich mich selber auf die Suche.

Ich muss gestehen, dass ich zwei Jahre lang glaubte, dass da einfach nur Reflektoren verbaut sind und habe die nie kontrolliert. Ich kann also nicht sagen, ob die bereits ab Werk nicht funktionierten, ob Sicherungen im Rahmen einer durch die Fachwerkstatt verbauten Zusatzeinrichtungen (Wechselrichter, Ladebooster, 2. Aufbaubatterie, Solar) ausgelöst wurden oder ob irgendwann anders die Sicherungen kaputt gingen.

Ich begab mich also auf die Suche nach Sicherungen, fand aber in der Beschreibung keinen Hinweis darauf, an welchen Sicherungen die seitlichen Begrenzungsleuchten mit dran hängen.

Es gibt vier Orte im Fahrzeug, wo Sicherungen verbaut sind:
1. Links unter dem Armaturenbrett
2. Im Motorraum
3. Unter der Sitzbank im Wohnbereich auf der Fahrerseite
4. Auf der Beifahrerseite in der B-Säule

Die Sicherungen unter 1. und 2. hatte ich alle komplett abgezogen und überprüft. Die waren ok. Nach einem langwierigen Hin und Her mit Weinsberg erfuhr ich, dass es (siehe Punkt 4.) zwei Relais gibt, die separat abgesichert sind. An denen sollten die seitlichen Begrenzungsleuchten dranhängen.
Also: Relais ausgebaut, Kontakte gereinigt, mit einer Batterie die Funktion geprüft und Sicherungen überprüft. Alles OK: Die Begrenzungsleuchten funktionierten trotzdem nicht.

Nun hatte ich bei meinem Händler angerufen und wollte einen Werkstatttermin vereinbaren. Dieser war aber innerhalb der nächsten 6 Wochen nicht zu bekommen (Hauptsaison).
Ein freundlicher Elektriker bei meinem Händler gab mir dann noch den Tipp, ich solle dort, wo die Relais sitzen, die Steckverbindungen der Kabel überprüfen. Möglicherweise hätte sich ein Stecker gelöst.
Ergebnis: Alle Stecker waren dran.

Nun sollte ich mal schauen, ob an den Lampen überhaupt 12 Volt ankommen.
Ergebnis: Es kam kein Strom an.

Man gab mir nun den Tipp, bei MAN anzurufen. MAN (LKW-Werkstatt) habe eine Koooperation mit Knaus Tabbert und dort würde man auch Weinsberg reparieren.
Der Tipp war grundsätzlich gut. Ich rief Freitags an und bekam für den kommenden Dienstag einen Termin.

Am Tag darauf erfuhr ich dann, dass es im Motorraum einen weiteren Sicherungskasten gibt (die einzige Stelle wo ich nicht gesucht habe, weil dort nur Sicherungen für Steuergeräte und anderes Zeug sitzen).
Nach alles in Allem 2 Stunden und 15 Minuten Suche habe man dort eine 30A und eine 50A-Sicherung gewechselt.

Am Fahrzeug funktionierte alles. Ich verstehe es bis heute nicht, warum zwei so große Sicherungen nicht in Ordnung waren und am Fahrzeug, außer den seitlichen Begrenzungsleuchten, trotzdem alles tadellos funktionierte.

Die Leuchten funktionierten nach dem Werkstattaufenthalt jedenfalls wieder.

Kosten der Aktion: 381, Euro. (Materialkosten davon=16 Euro)

Das Auto war aber bereits so gut wie verkauft, deshalb war es mir wichtig, dass bei der Fahrzeugübergabe alles einwandfrei funktioniert. Sonst hätte ich sicherlich noch weiter recherchiert.

Das Fahrzeug hat Ende August einen neuen Käufer gefunden, der hoffentlich genauso viel Spaß mit dem Wohnmobil haben wird, wie wir es letztendlich hatten.

Wir haben uns nun für ein Fahrzeug der Marke Euramobil entschieden, das eines der ganz wenigen Fahrzeuge war, das einen für uns fast perfekten Grundriss hatte.

Dazu mehr HIER.